Finalistinnen und Finalisten durch Aachener Oberbürgermeisterin Sibylle Keupen geehrt.
Vom 3. bis 4. September 2021 fand in Aachen die nachgeholte Preisverleihungsfeier des Certamen Carolinum 2020, dem Landesschülerwettbewerbs Alte Sprachen NRW statt, der seit 1984 am Kaiser-Karls-Gymnasium Aachen ausgerichtet wird. Pandemiebedingt musste die würdige Ehrung der Finalistinnen und Finalisten in dieser außerordentlichen Form „nachgeholt“ werden, nachdem sich im November 2020 Gratulantinnen und Gratulanten sowie Gäste bereits zu einer digitalen Preisverleihungsfeier zusammengefunden hatten.
Fünf der insgesamt acht Finalistinnen und Finalisten hatten sich erfreulicherweise auf den Bahnstreik-bedingt mitunter beschwerlichen Weg nach Aachen gemacht und wurden von Herrn Alexander Weber, dem Koordinator des Wettbewerbs, im Kaiser-Karls-Gymnasium, das normalerweise der Austragungsort der Endrunde ist, bei Kuchen und Getränken begrüßt.
Nicht spurlos vorbeigegangen
Bei der Kennenlernrunde war den jungen Preisträgerinnen und Preisträgern merklich anzusehen, dass sie im Unterschied zu einer Wettbewerbssituation sehr entspannt und zwanglos auf ihre allesamt positiven Erfahrungen mit dem Certamen Carolinum 2020 zurückblicken konnten. Allerdings waren die Erzählungen der jungen Leute, die zunächst von Ihren Erfahrungen in der Zeit nach der Endrunde im November 2020 berichteten, auch von einem nüchternen Realismus geprägt: Corona-Lockdown von Herbst bis Winter sowie die Vorbereitung auf die Abiturprüfungen 2021 waren auch an den begabten jungen Leuten zumeist nicht spurlos vorübergegangen. Erfreulich und beeindruckend zugleich waren dagegen die positiven beruflichen Perspektiven, die von Jura- bis hin zu Lehramtsstudiengängen reichten. Der jüngste der Teilnehmer wird erst im kommenden Jahr sein Abitur ablegen.
Sachkundige Domführung
Im Zentrum der zweitägigen Veranstaltung standen zwei zweifellos äußerst sachkundige und auf die ihm eigene Art lancierte Führungen durch die „Aachener Marienkirche“ – vulgo auch bekannt als Aachener Dom – und das gewissermaßen auf den Fundamenten der Palastaula Karls des Großen ruhende Aachener Rathaus durch den Historiker Professor Dr. Max Kerner, den Vorsitzenden des Vereins zur Förderung der Alten Sprachen in den Schulen e.V.
Am Abend des ersten Tages fand in der lockeren Atmosphäre des Restaurants Magellan die Preisübergabe durch den Schulleiter des Kaiser-Karls-Gymnasiums, Jürgen Bertram, sowie einen Vertreter der Vereinigung der ehemaligen Schülerinnen und Schüler des Kaiser-Karls-Gymnasiums, Franz Ewald Clemens, statt. Herr Clemens ist als ehemaliger Latein- und Griechischlehrer des Kaiser-Karls-Gymnasiums ein treuer Begleiter des Wettbewerbs seit seiner Gründung.
Der Preis des Ministeriums für Schule und Bildung des Landes Nordrhein-Westfalen wurde Frau Selja Jung von der Viktoriaschule Aachen verliehen. Den Reisepreis des Generalkonsulats der Hellenischen Republik in Düsseldorf erhielt Herr Daniel Hagen vom Landfermann-Gymnasium Duisburg, ein Teilnehmer im Griechischen. Susanna Gärtner und Jonathan Platzbecker durften sich schon im Vorfeld über die Aufnahme in die Studienstiftung des Deutschen Volkes e.V. freuen, von der sie begeistert berichteten. Nach dem gemeinsamen Abendessen im Magellan erkundeten die Finalistinnen und Finalisten noch das Nachtleben der Aachener Innenstadt.
Empfang im Rathaus
Am Samstagmorgen fand als weiterer Höhepunkt der feierliche Empfang im weißen Saal des Aachener Rathauses durch Frau Oberbürgermeisterin Sibylle Keupen statt. In ihrer Festrede würdigte Frau Keupen die Leistungen der jungen Leute mit dem Bonmot, dass Sprache den Zugang zum Vertrauen, ja zum Herzen der Mitmenschen ermögliche. Der Vereinsvorsitzende Prof. Dr. Kerner ergänzte in seiner anschließenden Rede, dass Sprache auch Verantwortung und eine Haltung der Demut erfordere. Frau Keupen übergab den Preis der Stadt Aachen an den jüngsten Teilnehmer, Herrn Dominik Prochota vom Städtischen Gymnasium Bergkamen.
Vorfreude auf die nächste Feier
Die zweite Führung durch das Aachener Rathaus fand ihren Höhepunkt im sogenannten Krönungssaal unter besonderer Berücksichtigung der historisierenden Fresken Alfred Rethels und – wie der Vortragende betonte –: Joseph Kehrens.
Den Ausklang der schönen Veranstaltung bildete ein gemeinsames Mittagessen in der Pizzeria Maranello. Alle Teilnehmenden freuen sich schon jetzt auf das für 2022 anberaumte Nachtreffen ehemaliger Finalistinnen und Finalisten.
Nota bene: Das Certamen Carolinum kann jederzeit durch eine Mitgliedschaft in oder eine Spende an dessen Förderverein unterstützt werden. Weitere Informationen finden Sie unter: https://certamencarolinum.de/index.php/wettbewerb/traeger/20-der-verein-zur-foerderung-der-alten-sprachen-in-den-schulen-e-v (Zugriff am 19.12.2021).